Bestattungsarten in der Schweiz: Wie wir heute bestattet werden

Wenn ein geliebter Mensch verstirbt, dann stehen die Hinterbliebenen oft vor vielen ungeklärten Fragen. Ihnen wird der Boden unter den Füssen weggerissen und trotzdem müssen sie Antworten und Lösungen finden, die noch lange einen enormen Einfluss auf ihre Trauerarbeit haben werden. Eine grundsätzliche Frage ist die nach der Bestattungsart. In der Schweiz unterscheiden wir zwischen drei Arten, aber noch viel mehr Möglichkeiten, diese Bestattungsarten auszugestalten. Sich schon vor einem akuten Trauerfall mit dem Thema auseinanderzusetzen, ist eine gute Idee.

Sarg oder Urne? Gruft oder Grab? Familien- oder Privatgrab? Welche Bestattungsart eignet sich für unseren lieben Verstorbenen am besten? Und wie möchte ich selbst einmal bestattet werden? Mit unserer Übersicht über die Bestattungsarten in der Schweiz möchten wir einen Leitfaden an die Hand geben, der vielleicht als kleine Entscheidungshilfe dient.

Bestattungsarten – welche in der Schweiz weit verbreitet sind

Grundsätzlich unterscheiden wir in der Schweiz zwischen zwei Bestattungsarten, nämlich der Erd- und der Feuerbestattung.

Bestattungsart: Erdbestattung
Bestattungsart: Erdbestattung
Erdbesattung: Sarg

Bei der Erdbestattung wird der Körper des oder der Verstorbenen in einem Sarg gebettet beerdigt.

Bestattungsart: Feuerbestattung
Bestattungsart: Feuerbestattung
Feuerbestattung: Urne

Der Feuerbestattung hingegen geht immer eine Einäscherung voraus, das bedeutet, dass die sterblichen Überreste des Menschen in Form der Asche beigesetzt werden.

Gruftbestattung
Gruftbestattung
Gruftbestattung

Eine besondere Bestattungsart in der Schweiz bezeichnet die Gruftbestattung. Sie ist im Grunde eine Verwandte der Erdbestattung, weil keine Einäscherung vorausgeht. Das Spezielle an der Gruftbestattung ist, dass der Körper des oder der Verstorbenen in einen Sarg mit einer Zinkeinlage und einem Druckluftfilter gebettet wird. Der Sarg wird dann nicht wie bei der Erdbestattung der Erde übergeben, sondern in einer Gruft. Eine Gruft ist eine unterirdische Räumlichkeit, in der Särge abgestellt werden. Sie kann auch als ein "ausgemauertes Grab" bezeichnet werden. Eine Gruftbestattung ist vor allem im Tessin, der französischsprachigen Schweiz, beheimatet.

Alternative Bestattungsarten in der Schweiz

Da die Feuerbestattung heute eine sehr etablierte Form der Bestattung in der Schweiz ist, ist die Wahl der Gestaltung und die Art Beisetzung inzwischen breitgefächert. Neben klassischen Urnengräbern bieten sich auf den Friedhöfen und sogar in Wäldern die Möglichkeiten der Naturbestattung, Wald- oder Baumbestattung, es gibt weiterhin Aschestreufelder und die Möglichkeit, die Asche bzw. Urne in öffentlichen Gewässern beizusetzen. Insbesondere für die Seebestattung gibt es einige Vorschriften einzuhalten, die der Bestatter oder die Bestatterin kennt. So darf eine Urne beispielsweise nicht während der Saison im Badesee versenkt werden. Auch das Material muss einem ökologischen Standard entsprechen und innerhalb weniger Tage komplett zersetzbar sein.

Eine Aschenverstreuung auf einer Almwiese wird auch oft in Kombination mit einer sogenannten Luftbestattung angeboten. Die sterblichen Überreste können während des Fluges von einem Heissluftballon, einem Flugzeug oder Helikopter aus über einer Almwiese, den Alpen oder einem See verstreut werden.

In der Schweiz können darüber hinaus Urnen zu Hause aufbewahrt oder im heimischen Garten bestattet werden. Ob diese Alternative zu einer klassischen Bestattung für Trauernde geeignet ist, muss ganz individuell entschieden werden.  Es gilt zu beachten, dass andere Trauernde, die nicht im Haushalt leben, keine öffentliche Anlaufstelle zum Trauern haben. Die Würde des verstorbenen Menschen muss zu jeder Zeit beachtet und seine Totenruhe bewahrt werden. Für eine alleinstehende Frau, die ihren toten Mann in Form seiner Asche wenigstens noch eine Zeit lang in ihrer Nähe braucht, ist das aber ganz sicher eine gute Wahl.

Welche Bestattungsart eignet sich für wen?

Die Wahl der Bestattungsart ist wirklich eine sehr grundlegende und individuelle Entscheidung, die trauernde Angehörige nicht leichtfertig treffen können. Eine Bestattungszeremonie ist ein einmaliges Erlebnis, das in der Regel den Start in eine neue Trauerphase einleitet. Wenn zudem noch viele Bestattungspflichtige zusammen kommen, die sich einigen müssen, dann stellt sich oft die Frage: Wie wollte Mutti bestattet werden? Wie wollte Vati unter die Erde kommen? Was war der letzte Wille? Wenn die Entscheidung schon zu Lebzeiten des Verstorbenen niedergeschrieben wurde, ist das eine grosse Erleichterung für die Hinterbliebenen. Aber nicht jeder Mensch möchte sich schon zu Lebzeiten mit seiner dereinstigen Bestattung auseinandersetzen. Folgende Fragen können sich die Trauernden dann stellen:

  • Was war der oder die Verstorbene für eine Art Mensch? Aufgeschlossen und modern? Oder eher klassisch und konservativ?
  • Welchen Bezug hatte er oder sie zur Natur? War sie gern im Wald oder liebte er das Meer?
  • Ist eine Baumbestattung für den Verstorbenen geeignet, weil er gern in der Natur war?
  • Stand die Familie im Mittelpunkt des Lebens oder war der Mensch gern allein?
  • Wie stand es um das soziale Umfeld? Gibt es viele Freunde, die einen Ort zum Trauern brauchen?
  • Wer wird sich um das Grab kümmern? Ist langfristig ausreichend Geld für die Grabpflege vorhanden?

Dieser Fragenkatalog kann unendlich weitergeführt werden. Die Antworten darauf werden Angehörige zu einer Antwort führen. Der Bestatter vor Ort hat darüber hinaus die Aufgabe, eine eingehende Beratung durchzuführen. Vielleicht ist eine Besichtigung vor Ort eine gute Idee, insbesondere wenn alternative Bestattungsarten zur Wahl stehen. So kann ein Bestattungswald mit einem wohltuenden Spaziergang verbunden werden oder eine Besichtigung besonderer Urnengräber auf dem Friedhof sinnvoll sein.

Bestattungskosten in der Schweiz

Die Bestattungskosten einer Beerdigung in der Schweiz hängen stark mit der Bestattungsart zusammen. Für viele Menschen ist die Wahl der Bestattungsart deshalb vom Kostenfaktor abhängig. Eine Seebestattung verursacht andere Kosten als eine Naturbestattung. Eine pauschale Antwort darauf kann es aber nicht geben, wohl aber einen Hinweis, worauf bei den Bestattungskosten in der Schweiz zu achten ist. Wir unterscheiden grundsätzlich zwischen den Leistungen des Bestatters, Fremdleistungen und den Kosten der Friedhofsträger. Weiterhin ist zu beachten, dass ein grosses Erdbestattungsgrab mehr laufende Kosten im Nachhinein verursacht als ein kleines Urnengrab. Grabpflegekosten fallen weg, wenn die Urne zu Hause aufbewahrt oder die Asche verstreut wird.

Unser Tipp: Lassen Sie sich beraten und im Vorfeld einen Kostenvoranschlag ausstellen! Finden Sie jetzt einen Bestatter in Ihrer Nähe. 

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