Palliativpflege: Die letzte Lebenszeit in Würde verbringen

Was bedeutet Palliative Care?
Unter dem Begriff Palliative Care werden alle Massnahmen bezeichnet, die schwer erkrankten Menschen dabei helfen, ihre letzten Wochen oder Monate in Würde und vor allem schmerzfrei zu verbringen. Zum Palliative Care gehören die vier Säulen:

  • Palliativmedizin
  • Palliativpflege
  • Sterbebegleitung
  • Hospiz

Was sind die wichtigsten Aufgaben der Palliativpflege?
Wichtigstes Ziel der Palliativpflege ist es, todkranke Menschen auf ihrem letzten Lebensweg zu begleiten. Die letzten Wochen oder Monate sollen die Patienten ohne Schmerzen verleben können. Doch nicht nur die medizinische Versorgung zählt zu dieser Betreuung; es erfolgt auch eine psychologische Unterstützung. Die Palliativbegleitung ist ebenso für die Angehörigen von todkranken Menschen hilfreich und unterstützt sie bei der Betreuung. Die Palliativpflege sieht sich nicht als Schulmedizin, sondern möchte die Sterbenden bestmöglich unterstützen und sie auf ihren Tod vorbereiten. Der Tod wird dabei als ein ganz natürliches Ereignis gesehen und wird von der Palliativpflege weder beschleunigt noch verzögert. Ziel ist es, allen schwer kranken und sterbenden Menschen – unabhängig vom Alter, der Herkunft und den finanziellen Möglichkeiten – in der Schweiz eine angepasste Versorgung in einem Heim oder Spital zu gewährleisten.

Was ist ein Hospiz?
In ein Sterbehospiz werden alle Patienten eingeliefert, für die es keine Hoffnung mehr gibt. Meist handelt es sich um Krebspatienten, bei denen schon alle Therapien versucht wurden. Sehen die Ärzte keine Chance mehr auf Heilung, kommen die Patienten in das Sterbehospiz. Dies unterscheidet sich deutlich von einem gewöhnlichen Krankenhaus: Auf Wunsch des Patienten kann das Zimmer mit persönlichen Möbeln eingerichtet werden. Auch versuchen die Mitarbeiter, so gut es geht auf die Wünsche der Patienten einzugehen. Das kann die Gestaltung des eigenen Tagesablaufs ebenso sein wie diverse kulinarische Vorlieben.

Auch in Spitalen gibt es häufig eine eigene Palliativabteilung. Diese ist im Gegensatz zum Sterbehospiz allerdings eher nüchtern, wenn auch wohnlicher als ein normales Spitalzimmer, gestaltet. Auch ist die Aufenthaltsdauer auf solch einer Station begrenzt. Meist liegt diese zwischen 10 und 14 Tagen; danach muss man sich Gedanken machen, wo man dann unterkommt. Auch dürfen auf solche Palliativstationen nur die Patienten verlegt werden, die aufgrund ihrer gesundheitlichen Lage weder nach Hause noch ins Heim können. Das Team auf einer Palliativstation im Spital besteht nicht nur aus Ärzten und Pflegern, sondern ebenso aus Psycho- und Physiotherapeuten, Seelsorgern und Sozialarbeitern. Charakteristisch ist, dass sich diese Mitarbeiter besonders viel Zeit für die Sterbenden nehmen und man sich hier ähnlich wie in einem Hospiz gut aufgehoben fühlt.

trauerportal hospiz
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In einer Sterbehospiz kann auf Wunsch des Patienten das Zimmer mit persönlichen Möbeln eingerichtet werden.

Worin unterscheiden sich Sterbehospiz und palliative Pflege?
Die Palliativpflege wird von vielen todkranken Menschen und deren Angehörigen bevorzugt, denn es gibt einen wichtigen Unterschied: Die Patienten können ihre letzte Lebenszeit zu Hause verbringen und werden hier gepflegt. Voraussetzung ist natürlich, dass es der Gesundheitszustand der Patienten zulässt und keine Rundumversorgung nötig ist. Das Team der Palliativpflege arbeitet dabei eng mit Hausärzten und den Angehörigen zusammen.Ähnlich wie in einem Sterbehospiz geht es auch bei der häuslichen Pflege zunächst darum, die Schmerzen mit Hilfe von Medikamenten auf ein Minimum zu reduzieren. Viel wichtiger aber ist die persönliche Zuwendung; der Patient soll sich so wenig alleine gelassen fühlen wie möglich. Die hohe Lebensqualität soll aufrechterhalten werden. Zudem wünschen sich die meisten todkranken Menschen, zu Hause sterben zu können. Dank der palliativen Pflege zu Hause bleibt das kein Wunschtraum.

Welche Kosten aber kommen für die palliative Pflege zu Hause auf Sie beziehungsweise Ihr Angehörigen zu? Achten Sie darauf, dass Sie sich für einen Dienstleister entscheiden, der seine Kosten möglichst transparent offen legt. Am besten holen Sie sich mehrere Angebote ein und vergleichen diese. Wie viel Kosten Sie für die Pflege einplanen müssen, hängt in erster Linie von der Betreuungsstufe ab. Benötigen Sie nur wenig Hilfe und sind keine Nachteinsätze erforderlich, fallen Sie unter die Betreuungsstufe Eins. Bei einer mittleren Pflegebedürftigkeit mit regelmässigen Nachteinsätzen werden Sie in Stufe Zwei eingeordnet. Bei einer dauerhaften Bettlägerigkeit fallen Sie unter Stufe Drei. Folgende Kosten sind in der Schweiz für eine palliative Pflege üblich:
 

  • Betreuungsstufe 1: circa 6.300 CHF im Monat
  • Betreuungsstufe 2: circa 6.900 CHF im Monat
  • Betreuungsstufe 3: circa 7.500 CHF im Monat


Wird die Palliativpflege zu Hause auf ärztliche Anordnung erbracht, bekommen Sie einen Teil der Kosten durch die Krankenkassen erstattet. Einige Krankenkassen bieten zudem eine Zusatzversicherung für eine Haushaltshilfe an. Haben Sie eine solche abgeschlossen, können Sie im Jahr bis zu 4.000 CHF für eine Betreuungshilfe zurückbekommen. Eine andere Form der Unterstützung ist die sogenannte Hilfslosenentschädigung. Sie kann beantragt werden, wenn Sie seit mindestens einem Jahr konstant auf Hilfe angewiesen sind und eine Altersrente beziehen. Auch hier werden drei Schweregrade unterschieden. Die Unterstützung liegt zwischen 237 und 948 CHF im Monat. Das Geld bekommen Sie jeden Monat von der Ausgleichskasse auf Ihr Konto überwiesen.

Leider ist es in der Schweiz gar nicht so einfach, einen Platz in einem Sterbehospiz zu bekommen, denn der Bedarf ist weitaus höher als die bestehende Versorgung. Die Kantone St. Gallen, Waadt, Zürich und Tessin sind recht gut ausgestattet; in den anderen Regionen aber ist das Angebot eher dürftig.

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